January 2011 - Gaesteliste.de
Als einer der ersten Vertreter seiner Zunft spielte Steve Wynn (unterstützt von Chris Cacavas und einigen Freunden) - zum Auftakt der neuen Saison in Roepaen und auch zum Auftakt seiner Solo-Tour - bei seinem einzigen Auftritt in Holland bereits zum zweiten Mal im Nightclub des Ladgutes auf. Als Support spielte die niederländische Alt-Country-Band Point Quiet (ehemals White Sands). Deren Nomen est tatsächlich Omen, auch wenn das Quintett mit allem Brimborium aufwarten konnte, das das Genre so hergibt: Neben der normalen Bandbesetzung gab es so etwa Geige (Simone Manuputty), Akkordeon, Glockenspiel und Steelgitarre zu hören.
Zwar haben sich Point Quiet im Prinzip der balladesken Americana-Note verschrieben - aber vorzugsweise im düsteren Bereich, weswegen es hier eher um Country-Noir geht als etwa um das saubere Abarbeiten von Klischees. Insofern bieten Point Quiet auch mehr Herzblut und Intensität als so manche Kollegen, die einfach nur die Schemata drauf haben. Steve Wynn und Chris Cacavas, die sich einen Teil der Show anhörten, waren sich einig: Die haben was! Chris Cacavas mochte gar eine Bonnie Prince Billy-Note feststellen - so weit ging es dann aber doch nicht, denn mit Indie und brüchiger Schräglage haben Point Quiet nicht so viel am Hut. Eher erinnerte die Band um Frontmann Pacal Hilibert da schon an die Walkabouts, Calexico oder ähnlich gelagerte Truppen.
(Ullrich Maurer)